Es war einmal…
… ein junges Mädchen, das die Sprache der Vögel verstand und die heilenden Kräfte der Alpenkräuter kannte. Das Vogellisi liebte seine Freiheit, zu tun und zu lassen, was es wollte. Die Berge waren sein Kraftort, die Natur rund um Adelboden seine Heimat. Frei wie die Vögel wollte es leben. Doch als sein Vater beim Schieferabbau ums Leben kam, geriet seine heile Welt ins Wanken. Fortan musste es selbst für sich und seine kranke Mutter sorgen…
Die Vogellisi-Geschichte, welche die Oberländer Autorin Annemarie Stähli zu Papier gebracht hatte, erzählt von den frühen, armen Zeiten in Adelboden. Die Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, also genau, als in Adelboden die ersten Grandhotels ihre vornehmen Gäste empfangen. Eine Geschichte über Mut, Gerechtigkeit und die Kraft der Freundschaft.
Am VogellisiBerg ist die Geschichte von Annemarie Stählis Vogellisi das ganze Jahr über präsent. In Vogellisis Heimat vom Sillerenbühl bis um Metschstand sind Bodenständigkeit, Natürlichkeit, Tradition und die Liebe zur Heimat allgegenwärtig. Wer sich auf die Spuren des Vogellisis begibt, dem eröffnet sich eine ganz neue, sagenhaft schöne Welt.
Übrigens: Das Vogellisi hat viele Gesichter und Geschichten, selbst die Einheimischen sind sich nicht einig, welche Überlieferung nun wirklich ihre Gültigkeit hat. War das Vogellisi das oben beschriebene Mädchen, das mit den Vögeln sprechen konnte? Eine andere Legende beschreibt es als alte Kräuterfrau mit gütigem Gesicht, die in alter Zeit zurückgezogen mit ihren Vögeln zuhinterst im Bütschi wohnte, Kräuter sammelte und gegen jedes Wehwechen ein Wundermittel aus der Natur wusste, auf die sogar der Dorfdoktor schwor. Ebenso steht die Überlieferung im Raum, das im bekannten Vogellisi-Volkslied eine junge, weitherum bekannte Nachtgängerin besungen wird.
So unterschiedlich die Sagen rund um das Vogellisi sind, so unbestritten ist seine grosse Bekanntheit, seine Beliebtheit, seine Zeitlosigkeit – am VogellisiBerg und über die Gemeinde- und Landesgrenze hinaus.